Rollenverteilung:
Gerdtrud (ältere Nachbarin der Familie Van Dijk) : Lisa F.
Bernd Leitz (Nachbar von gegenüber) : Sina K.
Femke van Dijk (Mutter von Mariska) : Amber T.
Mariska van Dijk (Tochter von Femke) : Paula B.
Anruf bei Familie van Dijk von ihrer Nachbarin Gertrud.
Gerdtrud: Femke, pass bitte auf, wenn deine Tochter Mariska das Haus verlässt, ja?
Femke: Warum das, was ist denn los?
Gerdtrud: Also weißt du, ich mochte die Familie Leitz ja noch nie. Aber, dass sie uns jetzt Corona mitbringen, hätte ich nicht erwartet. Ich stand gestern wieder in meiner Küche und habe gekocht. Dann schaue ich aus dem Fenster und sehe, wie unser Nachbar Bernd mit Schutzklamotten rumläuft und einen Zettel an seine Tür hängt. Ich wette mit, dir der hat Corona!
Femke: Oh Gott, das glaube ich jetzt nicht. Hier bei uns!? In der Nachbarschaft!? Corona!? Ich fasse es nicht!
Femke: MARISKA; KOMMST DU MAL BITTE RUNTER!
Mariska betritt den Raum.
Mariska: Man Mama, ich telefoniere gerade. Was ist denn?
Femke: Ich hatte bisher keine Angst vor dem Corona-Virus, das weißt du, aber seit die Gerdtrud mir mitgeteilt hat, dass Familie Leitz Corona hat, denke ich, es ist an der Zeit, härter durchzugreifen. Also Mariska, wir haben zwar keine Ausgangssperre verordnet bekommen, aber solange du deine Füße unter meinen Tisch stellst, hast du dich bitte daran zu halten, das Haus nicht zu verlassen. Hast du mich verstanden, junge Dame?
Mariska: Mama, was ist denn jetzt auf einmal in dich gefahren? Ich brauche Sauerstoff, das ist dir schon bewusst, oder!?
Femke: Die Gerdtrud hat mich angerufen und mir erzählt, dass der Bernd an dem Virus erkrankt ist und nur noch mit Handschuhen und Schutzmaske rumläuft. Also keine Widerrede, du gehst nicht mehr aus dem Haus, haben wir uns verstanden?
Mariska: Meinetwegen. Juhu, gezwungene Mama-Quarantäne. (verdreht die Augen)
Licht geht aus.
Licht geht an.
Femke verlässt das Haus.
Mariska steht auf, um zu frühstücken, bevor der Online-Unterricht beginnt.
Bernd, der Nachbar, öffnet die Tür, zieht sich seine Sportschuhe an, dehnt sich und joggt los.
Licht geht aus.
Licht geht an.
Mariska macht Hausarbeiten.
Femke kommt wieder.
Mariska geht zu ihr.
Mariska: Mama, mal ganz im Ernst, das war doch bestimmt wieder nur solch ein Rentner-Ding. Gerdtrud kann doch von ihrem Fenster aus den Zettel gegenüber an Bernds Haustür gar nicht lesen. Sie hat doch keine Adleraugen mehr. (schmunzelt)
Femke: Also wirklich, dass du solche Themen nicht einmal ernst nehmen kannst!
Mariska: Man Mama, ich sage dir die Wahrheit, ich habe ihn heute morgen joggen gehen sehen!
Femke: BITTE WAS!? JOGGEN!? ICH GLAUBE, ICH HÖRE NICHT RECHT!
Mariska: Ach Mama, kannst du dich nicht daran erinnern, wie oft sich Gertrud schon vertan hat? ...Komm, wir gehen mal gucken, was tatsächlich auf dem Zettel steht.
Femke: Natürlich weiß ich, dass sie eine alte Dame ist. Bei so einem ernsten Thema würde sie doch niemals nur eine Vermutung anstellen. Na gut, gehen wir mal gucken.
Die Beiden ziehen sich ihre Jacken und Schuhe an, gehen zu der Eingangstür von gegenüber und schauen sich an, was auf dem Zettel steht.
Nachdem Mutter und Tochter an der Tür stehen, kommt Gerdtrud herausgelaufen.
Gerdtrud: Meine Lieben, was macht ihr hier? Seid ihr verrückt!? Ihr wollt euch doch nicht anstecken… haltet lieber Abstand!
Mariska: (liest den Zettel laut vor) „Lieber Postbote, ich habe die ganze Woche Nachtschicht. Wenn Sie bei Familie Leitz klingeln, dann klingeln sie bitte öfter, damit ich wach werde, oder geben sie die Post bei einem Nachbarn ab. Herzlichen Dank!“ Siehst du Mama, was habe ich dir gesagt?!
Bernd kommt aus der Tür.
Bernd: (überrascht) Oh. Hallo Nachbarn. Da ihr gerade da seid, wäre ich euch dankbar, wenn ihr den Postboten auch nochmal persönlich über meine Situation aufklärt.
Mariska: Machen wir sehr gerne. (lächelt)
Bernd: Danke, machts gut. Bleibt gesund! (Bernd geht weiter)
Stille.
Die drei Frauen wenden sich einander zu.
Femke und Mariska lächeln Gertrud an.
Gerdtrud: (peinlich berührt) Ups.
Licht geht aus.